Mundartlexikon

Mundartlexikon

A

A wengla ein wenig
Äachen Augen "Seine Äachen senn grösser als es Maul": er hat sich mehr auf seinen Teller genommen, als er vertragen / essen kann
Aagelossen angelassen, in Fahrt sein, in schwung kommen
Aaressich ...macht uns neugierig, eine Sache anpreisen, macht etwas schmackhaft
Adöpfl Erdäpfel = Kartoffel
Adöpflsupp Kartoffelsuppe
Äe Läehna die Lehne eines Stuhles, Sessel oder Bank
Äe lährer Sook schtett nett ein leerer Sack steht nicht
Äe Lätschla Ein kurzes Gespräch
Äe Pfäfferä ein Schlag, ein Hieb, ein Schiksalsschlag
Äe Wälla Eine Weile
Äemend vieleicht - "Äemend fohrn me fort"
Alta Sulln so nennt man eine Schlampe (kann auch eine junge Schlampe sein)
Alta Tapp Es läuft jemand ziellos herum, ist unbeholfen, steht anderen im Wege
Alts Rääf Eine Abfällige Bemerkung für eine unbeholfene Person
Amerikaner Spezialgebäck beim "Manzer" (ortsansässiger Bäcker)
Än Pfluock zerückschtek Einen Pflock zurückstecken, etwas zurücknehmen, nicht zu weit vordringen, nachgeben
Än Zuch ghullt man stand in einem kalten Luftzug und hat sich eine Erkältung geholt
Annerä Gschwisterä Kinner die Kinder gleicher Eltern sind Geschwister, deren Kinder Cousin und Cousine, deren Kinder widerum sind untereinander: "
Ans Bää gschmiert Ans Bein geschmiert (nicht wörtlich), es war etwas vergebens oder umsonst
Arschkriecher Kommentar eigentlich überflüssig, wer kennt sie nicht, die ihrem Vorgesetzten geflissetlich in den Allerwertesten kriechen
Arschrunzeln etwas Weniges, Geringes: "dös is me äe Arschrunzeln wert", das Problem haben wir im Griff, das lösen wir, es bereitet keine Schwierigkeiten
Assntroucher ein Essenträger: früher haben hauptsächlich die Frauen ihren Männern das Mittagessen an die Arbeitsstätte gebracht
Aufmucken Laut werden, seine Meinung sagen, nicht unterkriegen lassen
Aufpäppeln Jemanden oder etwas Abgewirtschaftetes wieder aufrichten, wieder leistungsfähig machen
Aufsähn Aufsehen erregen
aus de Oart xtra nochmal, zum Trotz
Außen beglissen, Inne beschissen nach außen scheint alles in Ordnung, mehr Schein als sein, das Äußere sticht ins Auge, dahinter verbirgt sich das Gegenteil
Ausgepicht klug, erfahren, mit allen Wassern gewaschen

B

Bäb der Mund, halt die Bäb - halt deinen Mund
Barfers Barfuß
Bätzelä Weidenkätzchen
Beizeiten früh genug, rechtzeitig
Belatscher laßt euch keinen Bären aufbinden, glaubt nicht alles, was man erzählt
Bellfern ständig quasseln, schimpfen und dabei kein Ende finden, Ein Weib "bellfert" immerzu, wenn es den Mann auf's Fußballfeld oder in's Wirtshaus treibt
Belzich wenn ein Körperteil, ein Finger, eine Zehe taub und gefühllos geworden sind (wenn sie eingeschlafen sind)
Bibbern frieren, frösteln
Biberrotzglock Truthahn
Blaukraut Rotkohl
Blietschblau Kräftig sattes blau (meist in Gebrauch mit der Hautfarbe)
Blöcherwochen Langholzwagen für den Transport von Bäumen in die Sägewerke
Bloodtsboarsch Kirmesbursche, Luftikus
Boller z.B: der Schneeball
Bollerlöchlä Loch (Löchlä) beim Murmelspiel, kleines Loch in der Erde
Bollern eine Kugel, ein Ball, ein runder Gegenstand wird gerollt, "gebollert", es "bollert was vom Tisch", es liegt herum, wird nicht beachtet
Bollerwogn ein Handwagen
Brämä die Bremse, Biesfliege, Stechmücke
Brändlä (Häutlä) die Haut, die sich beim Kochen der Milch bildet
Bräuten auf Brautschau gehen
britschln bei uns wird nicht "gegrillt" sondern "gebritschlt", z.Bsp. die Bratwurst oder das Röstbrätel
Brootwörscht die Bratwurst, heiliges Ess - Kulturgut, gibts jeden Freitag frisch beim "Wurschtel"
Brühhäla Molsch, Kaulquappe
Brühhäs sehr heiß, das man sich verbrühen kann
Bündel kleines Kind, Baby
Büschlä, Busch traditionelle Festlichkeit, die meist spontan organisiert wird, dort wird gegessen und getrunken, manchmal sogar über alle Grenzen hinweg bis zur totalen "Erschöpfung"
Butzen die Beule, das Geschwür
Buusch der Strauch

D

Dä sächt Bämöl wer aus Angst das Wasser nicht mehr halten kann, und in die hosen macht
Dä zätt ä Larpf der schnitzt eine Grimasse, ein dummes / verzerrtes Gesicht
Dähmännla Gummitierchen z.Bsp. aus der Haribo-Tüte, gabs früher stückweise für 10 Pfennig, man konnte sie dehnen, deshalb auch Dehnmännchen genannt
Dälln Delle
Dängelstöcklä Holzsitz auf drei Beinen, vorne auf dem Dengelkopf wird die Sense mit dem Hammer gedengelt (geschärft)
de Hiehenghougn der Kleiderhaken
De Scheißleitn nei Mundart ist reich an Kraftausdrücken, die nicht unbedingt wörtlich genommen werden sollte, hier: es geht auf's Ende zu; Es geht bergab ob gesundheitlich, finanziell, geschäftlich, moralisch, sozial u.s.w.
Deistel Deichsel, vom Wagen oder Schlitten
Detsch Kartoffelpuffer
Dichterle Enkelkind
Die Brüh auch Soße zum / vom Braten, Beim Essen in Gesellschaft bitten wir den nachbarn nicht um die Terrine mit der Soße, wir sagen: "Lang doch mol die Brüh rüber!"
die machen dös Kraut net fett die können nicht viel schaffen, leisten, erreichen; was sie schaffen reicht nicht aus, genügt nicht
die Neugier einämm wenn jemand aus Neugier fast zerplatz, müssen stets das Neueste, vor allem über Verwandte, Bekannte, Nachbarn, Kollegen erfahren - bis ins kleinste Detail
die Nos überol neisteck neugierig sein, überall dort die "Nase hineinstecken", ob es einem was angeht oder nicht
die senn ze dumm zum Scheißen Kommentar überflüssig...
diener Hersch unterstellter "legedärer Ausspruch" während der Jagdausbildung einer bekannten Persönlichkeit unseres Dorfes
Dingerts boshafter Mensch, oder jemand unbekanntes, von dem man zur Zeit den Namen nicht weiß
do glotzt kä Sau denoch das interressiert niemanden, kein Mensch schaut danach
Donnerbalken Plumsklo Bezeichnung für Klo, in Zeiten als es noch keine Wasserspülung gab
dös Brühlä verschütt Wenn die Brühe (Soße) vom Braten verschüttet wird, passiert der Köchin ein Missgeschick. Ist etwas Unvorhergesehenes, Unertwartetes geschehen, egibt sich ebenfalls ein Malheur, dann ist eben das "Brühlä verschütt)
dös hamme dävo das haben wir davon
dös wörd uns noch blühn das wird noch geschehen, wir werden es erleben
Döshalb deshalb, deswegen
Dössalba dasselbe, genauso
Drösch es sind die Dresche, wenn jemand verhauen wird
Drückeln beim Abwasch das Geschirr abdrückeln, abtrocknen
Drüm rüm grinzlich rüm, drum herum, es dreht sich im Kreise

E

Eazels Gäld Kleingeld
Eerschmolzbrüh Eierschmalzbrühe - gibts hauptsächlich zu Geflügel, zu Hähnchen und Täubchen
Eigetriem eingetrieben
Elendä Schwart die Schwarte ist die Schweinehaut, "äe elendä Schwart" ist ein Weib mit einer zügellosen Zunge, die gerne tratscht und über jeden herzieht
Elleritz die Kaulquappe, ebenso Forellen; überaus flinker Mensche, der überall gleichzeitig sein muß
Engewiewelä Flieder
Er frißt mit de Katz wenn der Ehesegen schief hängt und die Hausfrau "streikt", dann "frißt de Ma mit de Katz", der Tisch wird nicht gedeckt
Er gett namanaus beiseite treten, vom Weg abkommen, mit einer anderen Frau "fremdgehen", vom Pfad der Tugend abweichen
Er lässt die Sau raus er haut auf die Pauke, zieht ein großes Ding auf, macht ein Faß auf
Ern (der) der Fußboden
Es bicht es klebt, Zucker,Marmelade,Honig und dergleichen klebt an den Händen
Es bitzelt Gliedmaßen sind erfrohren, es kribbelt fürchterlich
Es fläckt es kommt vom Fleck, kommt von der Stelle, geht von der Hand, wird schnell erledigt
Es gett drauf zu es geht darauf zu, ein Ereignis rückt näher, das Ziel / Ende ist bald erreicht
Es gett nauswärts der Winter verabschiedet sich, der Frühling kommt
Es hot na rougschwart er ist gestürzt, gefallen u.s.w., er ist vom Fahrrad gestürzt...
Es is a ganzer Arsch vull es ist recht viel, eine große Menge, eben ein ganzer Arsch voll
Es is net die Waelt es ist nicht viel, ein Geringes, man muß und kann damit zufrieden sein
Es kaa ra scho gegaab es kann schon welche geben
Es reut en es tut einem leid, bereuen
Es traascht es regnet sehr stark

F

Fächter Bettler, Landstreicher
Fäldjächer Polizist, Feldjäger
feseln rodeln, Feselbahn (Schlitten fahren)
Feuerstähla Bonbons
Finsterung die Finsternis
Fissemannsdeten unsinnige Streiche der Kinder
Flaaderwiesch der abgetrennte Flügel einer Ente oder Gans, der "Flaaderwiesch" war der Ersatz für den Handfeger
Fleck eine aus Eingeweiden und Innereien hergestellte Speise
Fräle Großmutter
Främma Fremde, Unbekannte, Auswärtige, Urlauber, Gäste (nicht Ortsansässig)
Frecker es kann Lob oder Tadel sein, "Bist du a elender Frecker" - Achtungsbeweis (Schlitzohr); "Du elender Frecker" - Zurechtweisung / Tadel / Beschimpfung

G

Gäferlatz der Latz, den man Kleinkindern umbindet, damit sie sich nicht beim Essen bekleckern
Gamälln Kamille, Kamillentee
Gansert der Gänserich
Gänshenker langer, dürrer, verknöcherter Kerl mit langem Hals und kleinen Kopf
Gelstern die Frau ("Alte") schimpft und meckert herum, geifern
Gelustig Lust nach etwas, Süssigkeiten, Schokolade
geprescht er kommt angeprescht, er kommt angestürmt, hastig, schnell
Geuglä kleiner Pickel
Gewieft Erfahren, schlau wie ein Fuchs, pfiffig, mit allen Wassern gewaschen
Gewörch Durcheinander, drunter und drüber
Giesgälb sattes, kräftiges Gelb
Glitschig Glatt, rutschig
Glotzer Stiefmütterchen, Viola oder auch als Schimpfwort: unhöreder Glotzer: uneinsichtige Person
gluchsen schluchzen
Göcker der Gockelhahn, auch Brathähnchen, Broiler u.ä.
Gohlecht (auch Gollicht) die Kerze (Stearin-, Wachs- oder Paraffinkerze)
Gohtsacker Gottesacker, Friedhof
Gorcheln auch "gölkern", Geräusch beim Auslaufen des Wassers aus Badewanne, Waschbecken,Abfluß
Griffel Stifte zum Schreiben auf Schiefertafeln, früher in Schulen gebräuchlich; wird auch als Ausdruck für dürre Finger benutzt: tu deina Griffel do raus
Griffelkasten in diesem waren die Griffel untergebracht; heute hat man eine Füllfedertasche
Groserich Schnittlauch
grummen scharfes Zugreifen mit der Hand am Körper eines Lebewesens
Gsetzla der Vers, das Sprüchlein (...soch dei gsetzlä...)
Gusch Mund, Maul

H

Haabeck Emaille- oder Porzellanschüssel in einem Blechgestell, diente als Waschschüssel
Haazüchel Schuhanzieher
Hädechs (die) die Eidechse
Haetschich (Hadschich) der Handschuh
Häfelä Tasse
Halberohmd Vesperzeit, so gegen 15:00 Uhr, die hälfte der Arbeitszeit ist um
Hampfl eine Hand voll
Häng dich net nei! Mische dich nicht ein! Lasse sie reden! Halte dich zurück!
Haschmich man scheint im Kopf nicht mehr klar zu sein, redet wirres Zeug, manche sagen auch " der hot an Batscher"
heichen atmen
Heppelä kleine / junge Ziege, eine große Ziege ist eine "Hepp", auch alte Frauenzimmer werden oft als "Hepp" betitelt
Herle Großvater
Hiften Hagebutten
Hinterschiech Rückwärts
hinza jetzt
Hölbela Preiselbeeren, das "Hölbeles Kräutich" (wird zur Kirmes als Schmuck benutzt)
Hollerbuusch Holunderstrauch
Hot die a Gallauna die schreit herum, hat eine sehr laute Aussprache, Galaune (Galle - Laune)
Hudel das Kopftuch der Frauen oder der Topflappen

I

Ich kann mich gedräh wie ich will Ich kann mich drehen und wenden, wie ich will, ich stehe immer am falschen Platz / Stelle, es stellt sich kein Erfolg ein, nichts klappt.
Ich moch sa ich mag sie
Ich mücht'era ich möchte welche
Ich wär noch a Narr ich werde noch zum Narren, ich dreh durch, ich errege mich, ich komme in Rage
Ihr seid era ihr seid welche...
In de Macha khot man hat ihn in die Mangel genommen
Is söll halt net ölles woar sei Es soll nicht alles war sein, was man so hört

K

Kärtlä ein Hohlmaß, es bedeutet den vierten Teil, es mag ein Quart oder Quärtlein sein, in Bayern : 0,267 Liter, daraus hat sich das "Kärtlä" entwickelt, heute ein halber Liter: "Schenk mir mol ä Kärtlä Bier ei" (auch wenn das Glas weniger als 0,5 Liter Volumen
Käsweckla Feingebäck; Quarktasche, in dieser Qualität nur beim "Manzer" zu bekommen, ortsansässige Bäckerei, auch als Spitzname gebräuchlich
Kax Hackepeter, Gehacktes
Klickelä kleine Hühner
Knantschen im Morast, Schnee, im Wasser herumtrampeln; mit den Händen im Brei oder Lehm "herumknatschen"
Knauntschen weinerlich, wehleidig, kleines Kind "knauntscht" wenn es kränkelt
Knörps ein kleiner Mensch
Knötschen die Kartoffeln auf dem Teller zerkleinern, zerdrücken
Kopp un Köpplä eine große und eine kleine Tasse
Kötz ein Tragkorb
Krack Krähe, jedoch auch Bezeichnung für ein bösartiges Weib
Krakeler der Ruhestörer
Krätz Handkorb
Krautspöpel Vogelscheuche, im Getreide- oder Kartoffelfeld stehendes Holzkreuz das mit alten zerrissenen Kleidungsstücken ausstaffiert wurde, als Kopfbedeckung ein alter Hut oder ein Topf; an die Figur waren häufig noch Blechdosen angebunden, die klapperten bei Wind
krinzlichrüm Ringsherum
Krummsuppe die Schlachtschüssel
Kühla Samenzapfen der Nadelbäume
Kuhlrappelschwarz noch schwärzer als schwarz, tiefschwarz
Kümmerling ewig kränkelndes Wesen

L

Laatschen hinten niedergetretene, ausgetretene Hausschuhe; wer die Füße beim Laufen nicht hebt, oder nachzieht, ist ein "Laatscher"
Labern unqualifizierte Ausdrucksweise, quasseln, quatschen, unnützes dummes Zeug reden
Lädera Hiebe bekommen
Lählich lauwarm, handwarm
Langsam ho ich die Noos full! Allmählich habe ich die Nase voll! Mir platzt bald der Kragen!
Lasch (die) Ohrfeige
Latscher dummes Zeug reden
Latschkapp wenn jemand Gerüchte verbreitet, "Dorfzeitung"
Läusbeutel frecher Junge / Kind, laßt sich genauso bändigen, wie ein Beutel voller Läuse
Lichtstumm die regelmäßige Zusammenkunft in einem Privathaus zum Zwecke der Unterhaltung, oder Kartenspiels - ganz früher zum Zwecke des Spinnens und der geselligen Unterhaltung
Lörz großer, schwergewichtiger Mensch, auch Gegenstand
Lotan die Laterne
Lünn die Lünn, Achsnagel, der das Rad am Abgleiten hindert
Lunnara Hiebe, Schläge, Krachen, Donner, "dös hot widder an Lunnara getan"
lunnern Lärm machen (er lunnert an der Tür)
Lusch eine geile Frauensperson, die gerne unnütze Hausbesuche (besonders nachts) macht

M

Mach dei Dalläla laah! Iss deinen Teller leer!
Malästen Arbeit, Kummer, Sorgen, Probleme, Schwierigeiten
Mänggänggelä sich quer stellen,Schwierigkeiten bereiten
Manzerbeck ortsansässiger Bäcker
Maungelä Birnen im Heu früher legte man die Birnen ins Heu, damit sie nicht so schnell verdarben, heute umgangssprachlich für einen total herrlichen Geschmack, einer Bratwurst, eines Bratens oder sonstigem Essen
Me söll nex beschrei. Man soll nichts berreden, nicht im Vorraus über eine Sache sprechen, es kommt meistens anders als man denkt.
Meichäla Kopftuch
Millichrampen dort stellten früher die Bauern morgens ihre Milchkannen mit der Milch für die Molkerei ab, abends wurden dann die leeren Kannen wieder vom "Millichauto" gebracht
Millichstöck die Wurzeln des Löwenzahn
Mockela kleine Kälber
Mörscheln zerkleinern, vernichten, zerlegen
Mötschen kleine Kinder "spielen" gerne mit Wasser
Muckenpatsch Fliegenklatsche

N

Nächen es geht zur Neige, zu Ende; Rest, Übrigbleibsel, der letzte Tropfen Bier im Glas
Necherschwäß Negerschweiß dünner Malzkaffe, Weil ein Neger von dunkler Hautfarbe ist, so müsse sein Schweiß ebenfalls dunkel sein - in den Nachkriegsjahren Bohnenkaffeeersatz, schmeckte fade, kein Aroma, mit Kaffe nicht vergleichbar
Neigearchelt in sich hineinstopfen, fressen, große Brocken runterschlucken
Net die Platt neirammel nicht den Kopf einstoßen, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, Ruhe und Sachlichkeit bewaren
Nisselpriem ein "Nisselpriem" führt dumme und unsinnige Reden, dem Geschwätz fehlt eine klare und verständliche Aussage, und ebenso ist das Tun und Handeln
Nöhler ähnlich einem "Nörgler", redet unsinniges Zeug, durcheinander, kommt vom Thema ab, hat keinen Zusammenhang
Nörgeln ..."nörgelt" über jeden und alles, kritisiert, weiß alles besser, würde alles anders und besser machen. ..findet kein Lob, nur Tadel, niemand kann es ihm recht amachen
Nüschel ein harter Kopf, Dickkopf

O

Öbbe vielleicht, "Fehrst de öbbe fart?" - Fährst du eventuell / vielleicht fort ?
Obeschichä Rumm Kohlrabi (wachsen eine Schicht über der Erde)
Ohm dohm oben, oberes Stockwerk, da oben
Ohmdessen Abendbrot
Olber albern
Olberboch alberner Mensch
Oschpenstich Abspenstig machen "die Frecker ham nä dös Medla oschpenstich gemacht" (die bösen Buben haben ihm seine Freundin ausgespannt, abgeworben) vieles ist "oschpenstich" zu machen, zerreden, abwerben, jemanden in Opossition bringen u.s.w.

P

päppen (pappen) rauchen, schnell rauchen, plätzen
pertschen immer wieder kommen, herumlaufen
Petterlä Petersilie
Pfandwisch am 1. Mai wurden Stecken mit Stroh umwickelt auf die Wiesen gestellt, damit niemand mehr auf die Wiesen läuft
Pfifferbälzer ein pfiffiger, aufgeblasener und aufgeplusterter Gernegroß, Angeber, Naseweis
Pfimpft Es geht die Puste aus, nach Luft schnappen
Pfopfern schimpfen, ständiges Meckern
plachtern (ausliedern) jemanden tüchtig verhauen
Plätz ein aufgeflickter Lappen oder etwas Gebackenes
plätzen werfen
Pleubel eine starke Person
Pöpel eine Vogel- oder Tierscheuche ("Krautspöpel") auf Feldern oder Bäumen, auch liedlich und zerlumpt angezogene Personen
Pößler jemand der andauernd überall und gerne kleine Pusselarbeiten verrichtet
Preller einen Preller (auch Greller) bekommen, Schlag mit einem Werkzeug, Stein, Baumast - oder einen Preller haben: besoffen, herumtorkeln
preschen jemanden fortjagen
pretschen (sich) breit machen "Pretsch dich net so do hi!" (Mache dich hier nicht so breit!)

Q

Quackern Wasser, Brei, Suppen u.s.w. "quackern" beim Kochen, es quillt, Sprudel steigt auf
Quadratlatschen Ausgetretene Schuhe aus der Form gekommene Schuhe / Hausschuhe
Quäetschger nach Sprachgebrauch unmöglich zu schreiben, Pflaumen und Plaumenarten
Quaggern seine Füße "quaggern" wenn die Schuhe feucht sind, wenn sich Fußschweiß bildet, auch wenn man in sumpfigen Boden einsinkt "quaggert" es
questern Belästigen, nicht nachgeben, jemanden in den Ohren liegen, quängeln, Ein Kind "questert" immerfort, wenn es etwas haben will
Quetschkommod Schifferklavier
Quiexer Kleingeld, Pfennige (gebräuchlich in Sonneberg, Steinach)

R

Rääf Raufe darauf wird das Heu zum Verfüttern der Tiere gesteckt
Räch Rauch
Raffel wer eine hat, dem ist ein großes und loses Mundwerk gewachsen
Rammdösich Jemanden aus dem Schlaf reißen, da ist man noch schlaftrunken, man döst vor sich hin und braucht eine Weile, um wieder zu sich zu Kommen
Rämperich Rauh und schroff, die Haut ist nicht mehr glatt
Rämpftlä Stück vom Kuchen oder Brot, meist Randstück, aber nicht mehr frisch, altbacken
Ranzenspanner wenn man viel gegessen hat, dann spannt der Bauch / Magen, besonders vom "Zamet" ( Kartoffelbrei)
Reffer eine Zerrung, eine Verletzung
Remmidemmi entwickelt sich, wenn eine Party gefeiert wird, wenn es lustig und laut zugeht, alles kunterbunt durcheinander geht, die Stimmung steigt
Robarrn Schubkarre
Röd un döt net er redet und deutet nicht, bewegt sich nicht, spricht nicht, ist bewußtlos, ist tot
rolpert rutschen, rollen, poltern
Rotzglock Rotznase, damit weißt man ein Kind / Jugendlichen in die Schranken
Rüftig altbackenes Brot, nicht mehr frisch
Rümbollern, Rümwelgern wenn etwas herrumliegt, vergammelt, nicht mehr beachtet wird, vergessen wurde, nicht mehr benötigt wird
Rümpfeln die Nase rümpfen, beim Nähen rümpfelt man die Naht zusammen
Rupperich Knecht Rupprecht, Weihnachtsmann

S

Sällä un Sällä der oder die namenlose, unbekannte Person
Salvejtnklueß die Salveta, die Serviette (Serviettenklöße)
Särra noch mehr, noch kräftiger
Säubäh Eisbein
Säusoook Pressack - Weiswurst in einer Schweinsblase
Schälla kleiner Teller, Untertasse, kleine Schale
Schanz Tragkorb
Schellich man ist miteinander böse, spricht nicht mehr miteinander, geht sich aus dem Wege
Schleimscheißer jemand mit leichtem Stuhlgang, man bezeichnet auch Menschen damit, die sich einschleimen wollen, anbiedern
Schleißen trockene Holzspäne, früher zum Erhellen von Räumen benutzt, zum besseren und schnellerem Anzünden der Kohlen im Ofen verwendet
Schlörpfern wer ein Getränk oder heiße Suppe durch die Lippen zieht, der schlörpfert beim Essen und Trinken, galt als unschicklich bei Kindern, man hat leise zu essen
Schmällm die Schmiele, ein Rippengras mit haferähnlicher Frucht, wächst meist auf Heiden und bodensauerem, trockenem Waldboden, (Drahtschmiele, Rasenschmiele)
Schmänzen dumme, alberne Reden, leeres Gewäsch
Schnelzen mit den Fingern schnippen, einen Gummi spannen und damit "schnelzen", plötzlich von einem Stuhl / Sitz aufspringen, "hochschnelzen"
Schnüdeln an allem etwas auszusetzen, ständig meckern, nicht zufrieden sein, übers Essen meckern
Schörzer Schürze
Schpärk der Spatz, Sperling
Schpelzen die beim Dreschen abfallende Spreu
Schprachen Angeben, Großmaul
Schprützer ein Spritzer Wasser,Essig, Öl und dergleichen an die Speise
Schtäzen es steht ab, z.Bsp. die Ohren "Schtäzuhrn"; es schtäzt nauswärts
Schteipern abstützen, dagegen stemmen
Schtiech (oder Stieg) die Treppe
Schtörz Deckel auf Pfannen und Töpfen, Eimern
Schtüren herumstöbern, suchen, in fremden Sachen wühlen
Schwankeln Wasser oder Flüssigkeiten in einem Gefäß "schwankeln", es schwankt hin und her, über den Rand "schwankeln"
Schwarza Beer Heidelbeeren, Blaubeeren
Schwella das Trittbrett im Türrahmen, die Schwelle
Sechhametz Ameisen, die kleinen, die ihr Gift verspritzen
Seffensieder einem "Seifensieder" zollt man wenig Achtung, er ist nicht mehr in
Sobela So nun hast du's! "Ätsch!" "Das hätten wir."
Stütz (der) ein kleiner Eimer, oben enger als unten (Brunnstütz)
Suckela kleines Ferkel, wenn das Ferkel groß wird heißt es: Suck
Sühten die gebrühte Spreu

T

Tätschkapp Sportmütze, (Dätschkapp - zusammengedrückte Kappe)
Toffel (der) der Pantoffel (kurzform)
Tofl Tafel (früher Schiefertafel, in Schulen)
Tröppngelänner Treppengeländer
tuscheln geheimnisvoll plaudern

U

Über a Wella über eine Weile, im Verlaufe der Zeit, nach einiger Zeit
Ümmicha er geht umher, bewegt sich, läuft umher, Geht ein Kranker, der lange Zeit gelegen hat wieder "ümmicha", dann ist er aufgestanden, ist wieder auf die Beine gekommen
Umstandskramer er arbeitet recht umständlich, schafft wenig, recht ungeschickt, bringt fast nichts zustande
unner unser

V

Verdünnisiern verduften, verschwinden, abhauen, das Feld räumen
verhudeln etwas dauernd beschädigen, nicht richtig kurieren
Verwichen schon länger her - Gegenteil von Hinza
Verzwozeln verzweifeln, nicht mehr durchblicken
Vöaderschiech vorwärts

W

Wanst der Kuhmagen, "Du Wanst" ist auch ein Schimpfwort
Watterstrahl Wetterstrahl, der Blitz
Weck Weihnachtsstollen
Weckla gibts beim "Manzer", Gebäckstück mit verschiedenen Füllungen und Zuckerguß bestrichen, eine Delikatesse sind "Käsweckla" : mit Quark gefüllte Weckla
Welgerhulz Teigroller zum breitrollen des Hefeteigs beim Kuchenbacken
Welgern rollen, gerollt werden, um die eigene Achse drehen
Welgerrangla Örtlichkeit eines Zeitvertreibs der Kinder, auf den Boden (meist eine Hangwiese) legen, die Hände an den Körper legen, und los geht's bergab... bergab welgern
Wetzfohs das Behältnis zum Aufbewahren des Wetzsteines beim Mähen, man trug es am Gürtel
Wiebela die kleinen Gänschen und Entchen, Kücken
Wieweit is denn hie Wie spät ist es ?
Woarhät Wahrheit
Wörchen wühlen, schuften, arbeiten, "Er wörcht wie a Willer" er wühlt sich in die Arbeit hinein
Wöss Wespe
Wuh willstn dei häh hie hou? Wo willst du denn dein Heu hin haben?
Wurschtmoß Ein Maß, mit dem man Länge und Stärke einer Wurst mißt, so etwas aber gibt es gar nicht, auch nicht zu der Zeit, als man jemanden danach schickte. Bei der Hausschlachterei schickte der Metzger gerne einen Jugendlichen oder ein Kind im Dorf herum, um "dös

Z

Zamet, Zwiefelzamet geschälte Kartoffeln kochen, zu Brei verarbeiten, mit Milch, Stärkemehl, flüssiger Butter umrühren und abschmecken; mit und ohne ausgelassene Zwiebeln, manchmal auch mit Schinken oder "Späckgriefen"
Zefir Schal
Zeitich rechtzeitig eingetroffen, angekommen; es bedeutet aber auch "etwas ist reif": Obst u.ä. und kann geerntet werden
Zerand kumma zuwege kommen, eine Aufgabe alleine ohne fremde Hilfe schaffen
Ziefern feiner dünner Regen, "es ziefert" - es regnet Bindfäden
Zuber Eimer mit Handgriff
Züebeln an den Haaren ziehen, die Ohren langziehen
Züebelsocken selbst gestrickte Schafswollsocken, auf die Lauffläche war ein fester Stoff oder Leinwand genäht, sie reichten bis zu die Knie und hielten Beine und Füße in der kalten Jahreszeit warm, im Sommer ging man meist barfuß, sie kratzten, sie "züebelten"
Zuetel lange, wirre, ungepflegte Haare
züschen auf einer glatten Fläche mit den Füßen hingleiten (Im Winter gab es für die Kinder "Züschbahna" aus Eis - Eisbahnen)
Züseln Abknabbern, einen Knochen abnagen "ouzüseln"
Zwinseln mit den Augen zwinkern
Zwiörbel der Quirl
Zwispel Steinschleuder, selbstgebasteltes Schußgerät mit Gummizug
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